Ölwechsel GN 72 B (Bj. 1988 - '98)

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Kfz MT DC
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Ölwechsel GN 72 B (Bj. 1988 - '98)

Beitrag von Kfz MT DC » 30.05.2007, 02:11

Ölwechsel

Achtung; Gilt nur für GN 72 B!

Als erstes sollte wohl angemerkt werden das der ölwechselinterval nicht nur von den fahrleistungen sondern auch von der dauer, die das "alte" öl bereits im motor verbracht hat, abhängig ist da öl auch ohne beanspruchung altert und sich die bestandteile des öls lösen und damit das öl mit der zeit unbrauchbar machen.

zuerst sollte der motor noch betriebstemperatur und das motorrad einen festen stand auf dem hauptständer vorweisen (vorsicht das man sich bei arbeiten am motor und dem öl nicht verbrennt/verbrüht!). nun wird die bugverkleidung entfernt. dazu muss man die beiden hinteren 6mm
innensechskantschrauben (bild 1 rot markeiert) der verkleidung, die beiden 6mm (bild1 rot markiert) und die beiden kleineren 5mm innensechskantschrauben (bild1 ebenfalls rot markiert) heraus schrauben und anschließend den gesammten bugspoiler (Bild1 grün markiert) entfernen. dabei aufpassen das man mit dem spoiler nicht über den boden kratzt da dies beschädigungen des lacks hervorrufen kann. Da nun die ölablasschraube (bild2 rot markiert) freiliegt kann man sich an den eigentlich ölwechsel machen. dazu öffnet man an der rechten seite den öleinfülldeckel nachdem man den runden verkleidungsdeckel mit hilfe des heraus schauben der 5mm innensechskantschraube entfernt hat (bild3 rot markiert). im anschluss daran stellt man ein auffang gefäß unter die ölablasschraube (eine ölauffangwanne wie sie bei namenhaften motorradzubehör händlern erhältlich ist stellt hier eine große hilfe dar). druch langsames öffnen der ölablasschraube und anschließenden entfernen dieser wird nun das öl abgelassen. dabei sollte drauf geachtet werden das so lange gewartet wird bis der letzte rest öl aus der wanne gelaufen ist.
Das öl ist nun abgelassen allerdings gehört zu einem ölwechsel im regelfall auch das austauschen des ölfilterelementes das sich vorne an der ölwanne befindet (bild4 rot markiert). normalerweise benutzt man hierzu einen passenden knarrenaufsatz oder einen spannriemen. hat man beides nicht zur hand tut es auch ein handelsüblicher schraubendreher den man in das filter schlägt und als hebel zum lösen benutzt (entgegen des uhrzeigersinnes!) vorsicht denn auch hier tritt noch eine nicht unerhebliche menge öl aus. nun reinigt man die auflagenflächen der ölfilterdichtung
und der des O-ringes der ablassschraube mit einem fusselfreien tuch. jetzt wird die ablassschraube mit einem neuem O-ring wieder reingeschraubt und handfest angezogen (zu festes anziehen kann das gewinde der schraube (im günstigsten falle) und/oder das gewinde der ölwanne (im ungünstigsten falle) ruinieren! deshalb merken: nach fest kommt ganz fest und danach nur noch lose. beim neuen filterelement geht man ähnlich vor. die neue gummidichtung im element vorher mit ein wenig motoröl benetzen und dann das element vorsichtig bis zum anschlag aufschrauben. beim anziehen sollte man wenn möglich das vorgeschriebene drehmoment beachten (bitte hier um korrektur da mir die drehmomente nicht vorliegen!) hat man kein passendes werkzeug zur hand kann man das filter auch von hand gut festschrauben (zur festigkeit siehe ölablasschraube "nach fest kommt..."). Allerdings steht dazu im Werkstatthandbuch das der Ölfilter nach aufliegen der dichtung um 720° weitergedreht werden soll (Dazu danke an arndtchen)
im nächsten schritt wird das neue öl eingefüllt (welches öl wird in einem anderem teil beschrieben). im regelfall sollten die einfüllmengen die von suzuki vorgeschrieben werden eingehalten werden.
allerdings sollte man sich da nicht mehr drauf verlassen als auf das schauglas das sich auf der rechten seite des motors befindet. hat man die vorgeschriebene menge eingefüllt verschließt man den
einfülldeckel und lässt den motor im stand ca 20 sek. laufen damit sich das öl im neuen filter und dem motor verteilen kann. nun muss man den motor einige minuten "ruhen" lassen damit sich das öl im inneren absetzen und abtropfen kann. anschließend überprüft man den ölstand mit hilfe des schauglases (dabei darf das motorrad nicht aufgebockt oder belastet sein und muss gerade stehen). sollte noch etwas fehlen einfach ein wenig nachkippen. sollte allerdings schon zu viel öl im motor sein kann man die ablasschraube ein wenig öffnen und etwas herauslassen (was in dem fall aber den sinn der erneuerung des O-rings zu nichte macht) oder man macht sich die mühe und wiederholt den ganzen vorgang (ohne filterwechsel). deshalb lieber ein bisschen zu wenig einfüllen und lieber 3 mal nachfüllen als einmal zu viel drinnen zu haben. nun noch den bugspoiler wieder anbauen.

im übrigen zählt: ein hauch zu wenig öl ist weniger schlimm als zu viel denn bei zu hohem ölstand kann es passieren das die kurbelwelle im öl panscht. dadurch wird ölschaum erzeugt den
die ölpumpe ansaugt -> der öldruck kann nicht aufgebaut werden.
Hier ein Tipp unserers Users "SK2": Anstatt die Ölablassschraube noch einmal zu öffnen, einfach ne Einwegspritze (z.B. aus der Apotheke) und ca 40cm passenden Schlauch benutzen um das Öl aus dem Einfüllloch direkt aus der Ölwanne zu saugen.

ACHTUNG: das durchführen eines ölwechsels bzw arbeiten an kraftfahrzeugen in der öffentlichkeit bei denen betriebsflüssigkeiten austreten können (ausgenommen ist da ggf. kühlflüssigkeit die nicht umweltschädlich ist) sind streng verboten und werden mit teuren bußgeldern bestraft (von den anfallenden kosten durch feuerwehr etc. ganz zu schweigen)

Bild 1:
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Bild2:
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Bild3:
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[GSX750R K6] Lieber oft ein bisschen zu langsam als einmal viel zu schnell!!

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