Ich bin der Jürgen, 38 Jahr jung und komme aus Nürnberg.
Im November 2012 habe ich die Theorieprüfung für Klasse A unbeschränkt gemacht und da das Fahrschulmotorrad erst ab April 2013 wieder versichert war habe ich erst im April mit Fahrstunden beginnen können.
Innerhalb von 4 Wochen hatte ich nun alle Pflichtstunden abgeleistet und durfte am 30. April 2013 zur Praktischen Motorradprüfung antreten welche ich auch beim 1. Mal schaffte.
Ich fuhr weit über 1000KM quer durch Deutschland mit der Blechbüchse + Anhänger um mir 3 Motorräder anzusehen! Was ich am Telefon angeboten bekam waren TOP gepflegte Motorräder OHNE Kratzer, Ohne Dellen usw…. Jedoch vor Ort waren das die reinsten bastelbuden…
Es fand sich schließlich eine 95er Suzuki GSX 600F (86PS) mit ca. 45.000KM, Reifen und Kettensatz waren noch gut und den Preis von 800.-€ fand ich als angemessen. Also flugs einen Motorradanhänger ausgeliehen und ab nach Erding und das Teil abgeholt.
Zu Hause angekommen machte ich zwei Tage später erstmal einen „Rundumschlag“ und wechselte die Zündkerzen, machte einen Ölwechsel, verbaute hinten und vorne neue Bremsklötze und wechselte die Bremsflüssigkeiten aus.
Leider kam nach paar Tagen schon der 1. Frust: Vergaserprobleme… 1 Vergaser defekt (Messingrohr am 3. Zylinder abgebrochen) Also gleich mal ne gebrauchte Vergaserbank gesucht/gefunden/gekauft und selbst eingebaut. (Stolz bin)
Soweit-so gut erstmal…
Im Laufe der ersten Wochen stellte sich dann leider heraus dass mein Motor leicht seltsame Klopfgeräusche von sich gab.
Leider konnte ich ja beim Kauf keine Probefahrt machen da ich noch keinen Schein hatte und da es mein 1. Motorrad war hatte ich auch leider noch keine große Ahnung welches Geräusch normal und welches unnormal ist.
Nun bekam ich aber mal die Gelegenheit mit einer Maschine gleichen Typs zu fahren und das Geräusch war bei dieser Maschine nicht vorhanden - trotz annähernd gleicher KM Leistung.
Also mal zu Motorrad Rattel in Nürnberg gefahren und fast aus allen Wolken gefallen….
Der nette Herr meinte dass die beiden Nockenwellen eingelaufen seien und eine Motorüberholung ca. 1200 Euro kosten würde.
Das ganze Motorrad hat mich ja „nur“ 800.-€ gekostet! Also kam eine Motorrevision nicht in Frage!
Also hielt ich Ausschau nach einem Gebrauchtmotor in Ebay.
Nach ca. einer Woche wurde ich auch fündig…
Ich kaufte per Sofortkauf einen Motor mit sage und schreibe 9905 KM! Also praktisch wie neu!
Also auf nach Hessen um den Motor zu begutachten und abzoholen…
Die KM Zahl glaubte ich dem Verkäufer weil der Motor wirklich wie neu aussah und auch die übrigen Teile von dem Schlachtmotorrad wie neu aussahen.
Vor dem Einbau des Motors besorgte ich mir ein Werkstatthandbuch und stellte das Ventilspiel mit Hilfe von Shims auf das korrekte Maß ein.
Verbaute neue Zündkerzen, eine neue Ventildeckeldichtung, machte einen Ölwechsel inkl. Ölfilter.
Den Motor baute ich mit meinem Sohn zusammen bei uns in der Hofeinfahrt ein.
Das ganze Spiel dauerte mit ein paar Rauch/Ess/Trinkpausen ca. 9 Stunden.
Dann der erste Start……………. Zittern, Freude, Bangen, Angst ……..
Ratter Ratter Wrommmmmm WOW… Kein klappern mehr zu hören, der Motor nahm sofort Gas an und lief astrein ohne Nebengeräusche – GEIL
Nun da ich aber relativ groß und etwas breiter/schwerer bin als der „Durchschnitt“, bekam ich im Laufe der Zeit mit der Sitzposition leichte Probleme und ich kaufte mir einen Superbikelenkerkit inkl. Stahlflexbremsleitung vorne welchen ich dann umbaute…
Zusätzlich musste dann auch hinten der Gummischlauch weichen für die neue Stahlflexbremsleitung.
Hervorragend muss ich sagen. Wesentlich angenehmeres fahren, keine Rücken/Nackenschmerzen mehr und die Bremsleistung mit Stahlflex ist auch echt genial.
Eintragung des SBL-Kits wurde natürlich am Tag des Umbaus auch gleich gemacht!
Am Ende des Jahres 2013 waren aber die Reifen am Ende und ich las viel in diversen Foren welchen Reifen ich mir am besten kaufen sollte.
Meine Wahl fiel auf Bridgestone und davon den Battlax T30 in 110/70-17 und 150/70-17.
Natürlich mit Reifenfreigabe von Bridgestone denn die Originalbereifung hatte eine Größe von 110/80-17 vorne und hinten 140/80-17.
Durch den Lenkerumbau sah ich leider in den originalen „Mickey Mouse“ Spiegeln absolut nichts mehr außer meine eigenen Arme…
Also erstmal eine Kupplungsarmatur mit Spiegelaufnahme von der alten GSF 400 Bandit besorgt und für rechts eine Schelle mit Spiegelaufnahme für die Bremszylinderarmatur.
Zusätzlich habe ich mir auch neuen Kupplungs, Choke und Gaszug, Lastunabhängiges Blinkrelais, 4 LED Blinker, LED Kennzeichenbeleuchtung von Koso, Prostyle-Kennzeichenhalter, neue Zündkerzen, Öl und Ölfilter gekauft.
Da ich keine Garage habe, es in meiner Einfahrt zu kalt ist, ein Bekannter zufällig im Erdgeschoss wohnt der zur Zeit im Krankenhaus liegt und er mir die Erlaubnis gab-habe ich meine Suzi in sein Wohnzimmer gestellt (Erdgeschosswohnung) und zerlegt.
Habe das originale Heck abgeschnitten, neuen universalen Kennzeichenhalter, kleines Nummernschild (18x20) und LED Blinker verbaut.
Anschließend sämtliche Seilzüge und die Zündkerzen sowie die Kupplungsarmatur gewechselt.
Jetzt folgte noch ein Ölwechsel und dann wurden die hässlichen Mickey Mouse Spiegel entfernt und an der oberen Befestigung LED Blinker verbaut.
Heute kamen dann auch noch die vorderen-unteren beiden Stahlflexbremsleitungen von Melvin an welche natürlich auch noch gleich verbaut und die Bremsanlage nochmal entlüftet wurde.
Zum Abschluss möchte ich noch auf eine 4 in 1 Auspuffanlage umbauen-dazu fehlt aber im Moment die Kohle…
So Leute, das war nun die Geschichte von mir und meiner Suzi!
Hoffe es hat euch Spaß gemacht es zu lesen…
Die linke Hand zum Gruß - Jürgen
